Immer mehr Azubis im Handwerk

  • Constantin Mavromatidis
  • Lesedauer: 2 Min.
In der Branche gibt es keine Nachwuchssorgen

Die Zahl von Ausbildungsverträgen im Handwerk ist bereits hoch und steigt weiter. Das teilte der Chef der Handwerkskammer Berlin, Jürgen Wittke, am Donnerstag mit. Vor allem bei betrieblichen Lehrstellen gab es im Gegensatz zur überbetrieblichen Ausbildung enorme Zuwächse. Deren Zahl stieg im Vergleich zum Vorjahr um 8,7 Prozent. Das sind 249 Verträge mehr. Insgesamt gab es 3831 neue Ausbildungsverträge zum Jahresende 2015.

Die Zahlen der betrieblichen Ausbildungen stiegen in vielen Berufen, zum Beispiel bei Augenoptikern (plus 47,5 Prozent), Zahntechnikern (plus 19,2 Prozent) oder Tischlern (plus 17,1 Prozent). 2015 haben insgesamt 9381 Auszubildende ihr Lehre erfolgreich abgeschlossen. »Das Ausbildungsengagement des Berliner Handwerks befindet sich auf Spitzenniveau«, sagte Wittke. Die Berichte der vom Senat eingerichteten Ausbildungsplatzkommission zeigen jedoch seit Jahren, dass im Bundesschnitt ein deutlich höherer Prozentsatz an Betrieb ausbildet, die Abbrecherquote wiederum überdurschnittlich hoch ist.

»Die duale Ausbildung ist eine echte Alternative zum Hochschulstudium«, sagt Wittke. Jeder fünfte Auszubildende habe Abitur. Eine mittel- und langfristig »große Chance« seien junge Flüchtlinge. Sie seien sehr motiviert. Das sei allerdings nicht ausreichend, denn der Schlüssel zu der erfolgreichen Heranführung von jungen Flüchtlingen an das Handwerk, so Ulrich Wiegand von Handwerkskammer, sei das Erlernen der deutschen Sprache. Es gibt bereits verschiedene Programme, mit denen sogenannte »nicht ausbildungsreife« junge Menschen fit für den Beruf gemacht werden. Diese könnten auch für Flüchtlinge geöffnet werden, regt Michael Knipper, Chef des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie an.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal