Protest gegen Stellenabbau bei Bombardier geplant

IG Metall und Betriebsrat kündigen Aktionstag gegen Abbau von Job beim Zugbauer / Hälfte der Betroffenen 1430 Beschäftigten in den Werken Hennigsdorf, Görlitz und Bautzen sind Leiharbeiter

  • Lesedauer: 2 Min.
Die Ankündigung des Stellenabbaus bei Bombardier ist eine Hiobsbotschaft für Sachsen. Ausgerechnet in einer strukturschwachen Region sollen Jobs wegfallen. Deshalb ist die Gegenwehr umso größer.

Bautzen/Schönefeld. Der Widerstand gegen den geplanten Stellenabbau beim Zugbauer Bombardier Transportation wächst. Betriebsräte und die Gewerkschaft IG Metall kündigten für den 17. März einen gemeinsamen Aktionstag an. »Die Konzeptionslosigkeit des Managements wird zu einer existenziellen Bedrohung der Standorte in Ost und West«, kritisierte Olivier Höbel, der Bezirksleiter der IG Metall für Berlin, Brandenburg und Sachsen am Freitag. Er forderte von Bombardier Verhandlungen mit der Arbeitnehmerseite.

Auch der sächsische CDU-Politiker Marko Schiemann will den Abbau von Arbeitsplätzen bei Bombardier nicht widerstandslos hinnehmen. »Ich bin nicht bereit, mich und die Arbeiter in der Region allein mit einem Sozialplan abspeisen zu lassen«, sagte der Bautzener Landtagsabgeordnete am Freitag. Zugleich forderte er den sächsischen Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) auf, den Erhalt der Jobs zur Chefsache zu machen. Die Regierung müsse reagieren.

Schiemann warnte vor einem weiteren Verlust gut ausgebildeter Fachkräfte in der Oberlausitz: »Das können wir nicht akzeptieren. Daher ist es dringend erforderlich, dass sich der Wirtschaftsminister um Gespräche mit Bombardier in Kanada bemüht«, erklärte Schiemann. Im Interesse der Beschäftigten müsse jetzt schnell gehandelt werden.

Bombardier will 1430 seiner 10 500 Arbeitsplätze in Deutschland streichen, davon rund 1200 an seinen drei größten Standorten Hennigsdorf (270 von 2800), Görlitz (700 von 2500) und Bautzen (230 von 1000). Damit tragen die sächsischen Werke die Hauptlast des Stellenabbaus im Konzern. In insgesamt 760 Fällen sind in diesen drei Werken Leiharbeiter betroffen. dpa/nd

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