Entschädigung mit Nebenwirkungen

Nach dem Dammbruch in Brasilien wirft der Vertrag über die Schadensregulierung viele Fragen auf

  • Christian Russau, São Paulo
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Der Minenbetreiber Samarc und die brasilianische Regierung haben sich auf einen Entschädigungsplan nach dem Dammbruch vor vier Monaten geeinigt. Die geleakten Vertragsinhalte werfen indes Fragen auf.

Die größte Umweltkatastrophe in der Geschichte Brasiliens zieht weiter ihre Kreise. Vor wenigen Tagen haben sich der Staat, die betroffenen Bundesstaaten sowie die für Umweltfragen zuständigen Behörden auf Bundes- und Landesebene mit den für den Dammbruch verantwortlichen Firmen in einem Abkommen über Entschädigungszahlungen in Höhe von umgerechnet 4,74 Milliarden Euro vereinbart. Der Betrag soll in Raten gestaffelt über zehn Jahre in eine zu gründende Stiftung gezahlt werden, die sich um das komplette Schadensmanagement kümmern soll.

Die Stiftung steht vor einer immensen Aufgabe: Die Familienangehörigen der 19 durch die Schlammwelle getöteten Menschen, von denen zwei noch immer vermisst werden, müssen entschädigt werden. Im oberen Flusslauf, wo der Tsunami aus Bergwerksschlamm ganze Dörfer mitgerissen hat, müssen die Schäden für die Betroffenen, deren Häuser, Ländereien und Güter durch die Schlammlawine zerstört wurden, ersetzt w...


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