Amtsenthebung: Rousseff erleidet deutliche Niederlage

Turbulente Sitzung: Brasiliens Präsidentin verliert Abstimmung im Parlament überraschend deutlich / Linke Arbeiterpartei PT erkennt »vorübergehende Niederlage« an - will aber »Kampf auf der Straße und im Senat« fortsetzen

Berlin. Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff hat die Abstimmung über ihre Amtsenthebung in Parlament überraschend deutlich verloren. Nachdem die Regierung im Vorfeld noch an einen Stopp des Verfahrens geglaubt hatte, wurde bei der neuenstündigen Debatte und Abstimmung nicht nur die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit erzielt. Am Ende votierten 367 Abgeordnete für eine Amtsenthebung, 137 dagegen. Sieben Parlamentarier enthielten sich, drei blieben der Abstimmung fern. Damit kann nun der Senat als nächsten Schritt bis Ende April mit einfacher Mehrheit Rousseff für 180 Tage suspendieren.

Zuvor hatte Rousseffs linke Arbeiterpartei PT bereits ihre Niederlage eingeräumt. »Die Verschwörer des Staatsstreichs haben hier gewonnen«, sagte der Fraktionschef José Guimaraes noch während der Abstimmung im Parlament. Rousseffs Regierung erkenne die »vorübergehende Niederlage« an, sagte er. »Aber das bedeutet nicht, da...


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