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Dresden holt Volleyballtitel

Nun ist der Angriff auf die Champions League geplant

  • Lesedauer: 2 Min.

Dresden. Nach einem Mitternachtsmahl in einer extra für die deutschen Volleyballmeisterinnen des Dresdner SC aufgeschlossenen Pizzeria war die Nacht für die niederländischen Nationalspielerinnen Myrthe Schoot und Laura Dijkema besonders kurz. Beide saßen schon um 6.15 Uhr im Flugzeug zur Olympiaqualifikation. Der Rest kostete den Titelgewinn, der am Montagabend mit dem 3:0 gegen MTV Stuttgart perfekt wurde, bis in die Morgenstunden aus.

Nach turbulenten Wochen mit dem Doublegewinn ist Regeneration angesagt. »Ich bin erst mal total leer. Es war eine anstrengende Zeit«, sagte der Dresdner Trainer Alexander Waibl. Der 48-Jährige hat auch in seinem siebten Amtsjahr an der Elbe überzeugende Arbeit geleistet. »Natürlich hat mich der Pokalsieg besonders gefreut. Gleichzeitig war uns die Titelverteidigung sehr wichtig, zumal uns damit die Qualifikation für die Champions League sicher ist«, sagte Waibl, der den DSC in diesem Jahr sogar auf Platz acht der Königsklasse geführt hatte. Nun plant er einen neuen Angriff in der Champions League.

Die sei aber nur möglich, wenn ein Umdenken in der sächsischen Landeshauptstadt einsetzt. »Mit den Rahmenbedingungen sind wir am Limit angekommen. Solange wir eine Spielstätte mit nur 3000 Zuschauern haben, sind uns Grenzen gesetzt. Wenn wir auch unseren Sponsoren nicht bessere Möglichkeiten bieten, können wir uns nicht weiterentwickeln. Eine neue, größere Halle ist dafür der Schlüssel«, betonte Waibl, der als Beispiel die Stuttgarter Arena anführt, in der das vierte Finalspiel vor 5392 Zuschauern stattfand.

Während der Cheftrainer in dieser Woche nach Tschechien unterwegs ist, um seinen neuen Zweitjob als Nationaltrainer des Nachbarlandes anzutreten, wird zugleich mit Hochdruck am Kader für die neue Saison gebastelt. Viele Leistungsträgerinnen haben ihre Zukunft noch offen gelassen. »Wir müssen sehen, dass wir jetzt schnell einige Abschlüsse hinbekommen«, meinte Waibl. Er weiß, dass einige Stammkräfte lukrativere Angebote aus dem Ausland annehmen werden. So verlässt Spielmacherin Dijkema den DSC in Richtung Italien. Auch US-Angreiferin Michelle Bartsch hat bessere Offerten. »Wir haben im deutschen Volleyball leider nicht die finanziellen Möglichkeiten, um mit den Topvereinen in Italien, der Türkei oder Russland mitzuhalten«, sagte Dresdens Vorstandschef Jörg Dittrich. dpa/nd

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