Kräftemessen mit der Gegenwart

»Reichsbürger« belästigen und bedrohen Verwaltungspersonal

Sind die »Reichsbürger« harmlose oder doch gefährliche Spinner am rechten Rand? Ihr Auftreten, ihre Aggressivität, ihre Drohungen stimmen bedenklich.

Im 21. Jahrhundert lässt sich ein gelernter Koch in der Lutherstadt Wittenberg zum Imperator des Königreichs Deutschland krönen, erhebt sich ein alter Mann in Niedersachsen zum Reichskanzler, gründet eine Frau in Baden-Württemberg das Fürstentum Germanitien. Weder Karnevalsblödeleien noch Fallbeispiele aus der Psychiatrie, sondern Aktionen sogenannter Reichsbürger. In ihren Köpfen gibt es die Bundesrepublik nicht als rechtmäßig gebildeten Staat, existiert nach wie vor das Deutsche Reich. Ob in den Grenzen von 1917 oder 1937, da gehen ihre Ansichten auseinander. Als Einzelpersonen treten sie auf und in obskuren Gruppen. Zur Zahl jener Bürger gibt es nur vage Angaben; die Schätzungen der Bundesländer reichen von »mehreren Hundert« bis »unter zwanzig«. Durchgeknallte Möchtegern-Royales? Harmlose Spinner?

Als harmlos dürfte zumindest jener Reichsbürger nicht zu bezeichnen sein, der vor einigen Wochen in Rostock mit dem Auto auf einen ...


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