Wo Armut zur Abtreibung drängt

Finanzielle Sorgen bewegen in Mecklenburg-Vorpommern viele Frauen zum Schwangerschaftsabbruch

Armut ist für viele Frauen in Mecklenburg-Vorpommern ein Grund zur Abtreibung. Auch in anderen Bundesländern ist ein solcher Zusammenhang erkennbar.

Im reichen katholischen Bayern sind im vergangenen Jahr nahezu 12 000 Schwangerschaften abgebrochen worden, in armen östlichen Bundesländern deutlich weniger, in Brandenburg etwa 3700, in Mecklenburg-Vorpommern nur 2600. Das mag verwundern. Doch das »nur« täuscht, denn die Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen nicht, wie sich die Zahl der Abtreibungen zur Größe der Bevölkerung verhält.

Und zieht man dann den Faktor Armut hinzu, wird deutlich: Je schlimmer die Armut im Land, desto mehr Schwangerschaftsabbrüche im Verhältnis zur Bevölkerungszahl werden dort vorgenommen. So hat Bremen sowohl im Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes als auch in der Abtreibungsstatistik die traurige Spitzenposition inne. In puncto Schwangerschaftsabbruch folgt Berlin, das bei den Armutsquoten den dritten Platz belegt. Den zweiten teilen sich Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt, deren Relationen Abtreibungszahlen/Bevölkerung eb...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.