Die Frage der Motivation

Nach einem Überfall auf drei indische Studenten in Jena geht der Prozess zu Ende

  • Sebastian Haak, Jena
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Vor ziemlich genau einem Jahr sind in Jena drei indische Studenten attackiert worden. Hatte der Überfall ein rechtes Motiv? Kurz vor Ende des Prozesses, stellt sich die Frage nach dieser Bewertung.

Wie? Die drei jungen Männer, die da auf Anklagebank sitzen, sollen das Gericht und die Opfer eines Überfalls verhöhnt, den gesamten Prozess nicht ernst genommen haben? Nein! Niemals! Sagen jedenfalls am Freitag in Jena unisono die Verteidiger der drei Männer, die an diesem Tag entweder ausdruckslos in den Raum starren, den Kopf auf den Tisch vor sich legen oder über Blickkontakte mit einer Frau witzeln, die mit im Gerichtssaal sitzt und die Angeklagten offenbar kennt. Wenn sich sein Mandat, sagt der Verteidiger des Hauptangeklagten, in den vergangenen Verhandlungstagen vielleicht nicht immer so verhalten habe, wie auch er sich das als Jurist gewünscht habe, dann aus jugendlicher Unreife heraus. Allerhöchstens.

Vor allem den Nebenklage-Vertretern müssen solche Sätze vorkommen wie Hohn. Und vielleicht auch dem zuständigen Staatsanwalt und den Vertretern der Jugendstrafkammer des Amtsgerichts Jena, die diesen weit über die Stadtgrenzen hin...


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