Für Prügel ins Gefängnis

Sekten-Lehrerin zu zwei Jahren Haft verurteilt

  • Ulf Vogler, Augsburg
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Sie hat Prügelstrafen verhängt, wenn ihre Schüler gestottert oder schlecht vorgelesen haben oder einfach ihre Brotzeit nicht essen wollten. Wer bei den unbarmherzigen Schlägen mit der Weidenrute zuckte, bekam noch mehr. Nun muss die 56 Jahre alte Lehrerin der Sekte »Zwölf Stämme« ins Gefängnis - als erstes Mitglied der Glaubensgemeinschaft. Das Landgericht Augsburg verurteilt die Frau am Dienstag zu zwei Jahren Haft ohne Bewährung und lässt sie noch im Gerichtssaal festnehmen. Weil die Sekte derzeit ins vermeintlich liberalere Tschechien umzieht, besteht nach Ansicht des Kammervorsitzenden Lenart Hoesch Fluchtgefahr. Der Angeklagten hält Hoesch vor, dass sie keine echte Reue gezeigt habe. Im Gegenteil hat die Frau zu Beginn des Prozesses ihr Tun damit gerechtfertigt, dass es zum Wohle der Kinder sei. Was sie tat, wusste sie genau: »Natürlich war das alles nicht erlaubt!«, räumte sie ein.

Bei den »Zwölf Stämmen« durfte die gelernte Erzie...


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