Wenn es brenzlig wird

  • Karin Nölte
  • Lesedauer: 1 Min.
Die Feuerwehr ist ein denkbar schlechtes Spielfeld für Sparorgien. Keiner will sich hinterher vorhalten lassen, Menschenleben in Gefahr gebracht zu haben, weil nicht genug Feuerwehrleute und Löschfahrzeuge zur Verfügung standen. Buchhalterisches Herangehen ist hier völlig fehl am Platz. Deshalb ist an dieser Stelle gut, was anderswo in städtischen Einrichtungen eher weniger Einsicht findet: über viele Jahre immer wieder neue Überlegungen, Debatten und Konzepte., ob überhaupt und dann wie dennoch gespart werden kann. Geht es doch in erster Linie um den Schutz der Bürger, aber irgendwann auch um die Feuerwehrleute selbst. Selten mag man einer EU-Richtlinie freudig zustimmen, aber 48 Stunden Arbeitszeit in der Woche als Maximum erscheinen nachvollziehbar. Ist es doch letztlich auch im Interesse der Bürger, dass die zu Hilfe eilenden Feuerwehrleute zu helfen noch in der Lage sind. Auch das nun vorliegende Einsatzkonzept, das nachts weniger Personal vorsieht, wird sich erst in der Praxis bewähren müssen. Freiwillige Feuerwehren mehr als bisher aus den Betten holen zu wollen, klingt allerdings nicht sehr überzeugend. In größeren Gefahrenlagen dürften Berufswehren ebenso alarmiert werden können. Und wenn eine Situation so brenzlig wird, dass die Feuerwehren Nachschub aus allen Richtungen brauchen, wird das neue Konzept hoffentlich auch Wege bereithalten. Nicht anders als bisher.
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