Unbeliebte Pazifisten

Aert van Riel sieht Widersprüche in der katholischen Kirche

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: 1 Min.

Über mangelnde finanzielle Mittel kann sich die katholische Kirche in Deutschland nicht beschweren. Vielmehr verkündet sie gemeinsam mit den Protestanten ständig neue Rekordeinnahmen. Zudem ist von Diözesen zu hören, die Vermögen in Milliardenhöhe besitzen. Angesichts dieser komfortablen Finanzlage scheint es nun absurd, dass der Verband der Diözesen in Deutschland der katholischen Friedensbewegung Pax Christi bald keinen Zuschuss von einigen zehntausend Euro mehr gewähren will. Für so manchen Bischof dürfte dies ein willkommener Anlass sein, die Arbeit von ungeliebten Glaubensbrüdern und Glaubensschwestern zu erschweren. Denn die Führung der katholischen Kirche setzt hierzulande anders als Pax Christi auf Staatsnähe und hat der »Terrorabwehr« mehr als einmal ihren Segen erteilt. Die praktische Unterstützung der militarisierten deutschen Außenpolitik zeigt sich unter anderem in der durch Staatskirchenverträge geregelten Militärseelsorge. Bundeswehrsoldaten können sich auch im Auslandseinsatz von Geistlichen betreuen lassen.

Obwohl sie Pazifisten in den eigenen Reihen gängeln, ist zu erwarten, dass scheinheilige Bischöfe wohl auch weiterhin in erster Linie gewaltfreie Konfliktlösungen predigen werden. Dies wäre nicht der erste Widerspruch, in den sich die katholische Kirche in ihrer Geschichte begeben hat.

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