Manche mögen’s kalt

  • Reinhard Renneberg, Hongkong
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Meine chinesischen Studenten bibbern. Sie kommen eingepackt wie zur Polarexpedition in die Uni und klagen: »Hou dong (eiskalt)!«

Kälte hält bekanntlich frisch, weil alle Enzymreaktionen extrem verlangsamt sind und Mikroben sich deshalb kaum vermehren können. Das Erbgut tiefgefrorener Mammuts aus dem Permafrost brachte Forscher auf die Idee, in arktischen Gletschern nach Lebensspuren zu suchen. Das könnte die Frage beantworten helfen, ob im Eis auf dem Mars oder dem Jupitermond Europa auch Leben möglich wäre.

Im ältesten bekannten irdischen Eis wurde nun ein koreanisch-amerikanisches Team fündig: wahrscheinlich acht Millionen Jahre alte Bakterien! Deren Erbsubstanz war zwar schwer geschädigt, ließ sich aber noch innerhalb von 70 Tagen einmal verdoppeln. Normalen Bakterien reichen dafür 20 Minuten.

Paul Falkowski von der Rutgers State University of New Jersey und sein Team sammelten Proben im Transantarktischen Gebirge. Die Biologen taut...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.