Ägypter kämpfen ums tägliche Brot

Regierung verweist auf Weltmarktpreise, doch im Lande mehren sich die Proteste

  • Gisela Kremberg, Kairo
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Ein angsteinflößendes Polizeiaufgebot war die Antwort der ägyptischen Führung auf Proteste gegen steigende Lebensmittelpreise und niedrige Löhne. Hunderte wurden wegen Teilnahme an den Protesten am Sonntag festgenommen.

In den letzten drei Monaten hat Ägypten erneut eine Welle von Preiserhöhungen erlebt. Nach Angaben des UN-Welternährungsprogramms sind die Lebenshaltungskosten seit Jahresbeginn um 50 Prozent gestiegen. Nicht nur Bedarfsgüter, Öl und Benzin verteuerten sich, auch der Brotpreis stieg drastisch: Sämtliche Brotsorten wurden innerhalb kürzester Zeit um 70 bis 100 Prozent teurer. Das kleine runde Fladenbrot, das früher einmal fünf Piaster kostete, ist inzwischen nur noch für 20 bis 50 Piaster – je nach Mehlsorte – zu haben. Dabei sind die Fladenbrote, von denen eine mehrköpfige Familie mindestens zehn Stück täglich benötigt, im Durchmesser auch noch kleiner geworden. Wieder trifft es vor allem die Ärmsten der Armen, und mittlerweile leben in Ägypten mehr als 50 Prozent der 78 Millionen Menschen unterhalb der Armutsgrenze, also von weniger als umgerechnet zwei Dollar pro Tag.

Taxifahrer Mohammed Ibn al Rahman meint, mit einem »gut...


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