Humanitäre Hilfe militärisch erzwingen?

Medico-Chef: Helfer zu behindern ist skandalös – eigennütziges Interesse der Helfer aber auch

Thomas Gebauer ist Geschäftsführer der entwicklungspolitischen Organisation medico international.
Thomas Gebauer ist Geschäftsführer der entwicklungspolitischen Organisation medico international.

ND: Auch zwei Wochen nach dem Wirbelsturm in Myanmar geht die Diskussion um die militärische Erzwingung von Hilfslieferungen weiter. Steckt dahinter echte Besorgnis über das Schicksal der Menschen, oder sind es politische Interessen?
Gebauer: Sicherlich beides. Angesichts der berichteten Not und der unglaublichen Zerstörung, die der Zyklon angerichtet hat, ist die Idee, Hilfe für die Opfer an der Militärregierung Myanmars vorbei zu erzwingen, nur zu verständlich. Aber es sind eben auch politische Interessen im Spiel. Seit langem schon ist das Militärregime wegen der systematischen Menschenrechtsverletzung in der Kritik. Der Westen würde einen Regimewechsel wohl aber auch deshalb begrüßen, um China zu schwächen, das über Myanmar einen wirtschaftlich und militärisch bedeutsamen Zugang zum Indischen Ozean unterhält.

Stimmt das in den hiesigen Medien gezeichnete Bild von einer myanmarischen Militärjunta, die jegliche Hilfe aus dem Ausland ...



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