Hilfe ohne Bevormundung

Die Frankfurter Organisation medico international besteht seit 40 Jahren

  • Charlotte Schmitz, Frankfurt am Main
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Keine Gala, kein Buffet – die nicht mehr ganz kleine Hilfsorganisation medico international feierte am Wochenende in Frankfurt ihr 40-jähriges Jubiläum ohne jeden Pomp. Stattdessen diskutierte sie auf einer Tagung die Frage, wie Solidarität in Zeiten des »Monsterkapitalismus« aussieht.

Als Mitglied der »Kampagne gegen Landminen« wurde medico mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Foto dpa
Als Mitglied der »Kampagne gegen Landminen« wurde medico mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Foto dpa

Medico international ist ein Kind der 68er Bewegung, entstanden aus der Empörung über den Krieg in Vietnam und den Hunger in Biafra. Heute ist die Organisation etabliert und hat es trotzdem vermieden, in die Falle des Hilfsbusiness zu tappen. Nach wie vor verzichten die Frankfurter auf einfache Erklärungen und muten ihren Spendern zu, sich mit der Unübersichtlichkeit der Verhältnisse auseinanderzusetzen. »Wir verfolgen eine Doppelstrategie«, erklärte medico-Geschäftsführer Thomas Gebauer: »Zum einen helfen wir Menschen in Not, zum anderen setzen wir uns dafür ein, die Verhältnisse zu überwinden, die zu dieser Not führten.«

Sozialismus oder Barbarei

Wie die Verhältnisse in einem »entfesselten Kapitalismus« verändert werden können, berieten medico-Unterstützer bei der Jubiläumstagung in Frankfurt. Mehrfach wurde dabei Rosa Luxemburg zitiert, es gebe keine Alternative außer »Sozialismus oder Barbarei«. Wie aber ein zeitgemäßer, nicht auf ...


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