Topolanek versucht Neustart in Prag

Umformierung der angeschlagenen Regierung

  • Jindra Kolar, Prag
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Der tschechische Ministerpräsident Topolanek versucht, seine angeschlagene Regierung zu retten und wechselt einige glücklose Kabinettsmitglieder aus. Darunter ist auch die Ministerin für Minderheiten, die gegen die Roma Stimmung gemacht hat.

Der konservative tschechische Premier Mirek Topolanek (ODS) hat am Montag begonnen, seine Regierungsmannschaft neu zu strukturieren. Es handelt sich um den größten Umbau, den Prag in den vergangenen Jahren gesehen hat. Obwohl Topolanek versuchte, die Liste der abzulösenden Minister bis zuletzt geheim zu halten, drangen die Namen an die Öffentlichkeit. Als erste wird die von den Grünen nominierte Ministerin für Bürgerrechte und Minderheiten, Dzamila Stehlikova, ihren Stuhl räumen müssen. Die in Kasachstan gebürtige Ministerin – sie besitzt erst seit 1992 die tschechische Staatsbürgerschaft – geriet jüngst mit ihren abfälligen Bemerkungen über die im Lande lebenden Roma in die Schlagzeilen. Sie hatte behauptet, die Roma würden »nur als Wirtschaftsflüchtlinge« nach Kanada auswandern, sie hätten »keine Lust, in der Heimat zu arbeiten«. Indes zeigten Untersuchungen, dass man sie oft diskriminiert und ihnen den Zugang zum Arbeits...


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