Tod und Brot aus dem Labor

Vor 75 Jahren starb der deutsche Chemie-Nobelpreisträger Fritz Haber

Sein Name steht heute gleichsam exemplarisch für den Triumph und das Versagen der Wissenschaft im 20. Jahrhundert: Fritz Haber. Der Sohn eines jüdischen Kaufmanns wurde am 9. Dezember 1868 in Breslau geboren. Er studierte Chemie in Berlin und war ab 1898 als Professor an der Technischen Hochschule Karlsruhe tätig. 1911 übernahm er die Leitung des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physikalische Chemie und Elektrochemie in Dahlem.

Als Habers größte wissenschaftliche Leistung gilt die Ammoniaksynthese aus Wasserstoff und Stickstoff, die er gemeinsam mit dem BASF-Chemiker Carl Bosch 1913 zur industriellen Anwendung brachte (Haber-Bosch-Verfahren). Dafür wurde Haber 1918 mit dem Chemie-Nobelpreis geehrt.

Bald schon regte sich Protest gegen diese Würdigung. Denn während des ersten Weltkriegs hatte Haber nicht nur die chemische Kriegsführung des deutschen Heeres organisiert. Er hatte im April 1915 auch persönlich den ersten Giftgasangriff bei Ypern ...


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