Alternativen für die Autobranche

In den Belegschaften der Autobauer werden neue Möglichkeiten diskutiert

  • Hans-Gerd Öfinger
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Im Tauziehen um eine Rettung von Opel verweisen Kritiker staatlicher Eingriffe gerne auf die bestehenden Überkapazitäten in der Branche, die eine Stilllegung von Standorten unvermeidlich mache. Haben die 26 000 deutschen Opelaner und hunderttausende Beschäftigte der Zuliefererindustrie nun schlechte Karten, weil es eben »einen erwischen muss«?

Staatliche Hilfen wären für die betroffenen Menschen und Regionen unterm Strich billiger und sozialer als ein verheerender Kahlschlag, argumentieren Gewerkschafter. Doch damit wären die Probleme der Überkapazitäten nicht gelöst und der Verdrängungswettbewerb zwischen Standorten, Konzernen und Nationen wie auch das Lohn-, Sozial- und Ökodumping nicht gestoppt. Sollten einzelne Standorte oder Marken auf der Strecke bleiben, dann geht das Spiel mit dem Aufbau gigantischer Überkapazitäten wieder von vorne los. Die Abwrackprämie, deren »Erfolg« SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier letzte Woche vor Opelanern in Rüsselsheim reklamierte, wird kein grundlegendes Problem lösen; wer kann, der kauft sein Auto eben schon heute und nicht erst nächstes oder übernächstes Jahr. Die Kaufkraft fehlt später.

Was immer Konzernzentralen und Regierungen derzeit einfällt: Ihnen fehlt eine längerfristige ökologische und soziale Strategie. Insbesondere di...


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