Kuba bleibt in Wartestellung

Havanna schaut gelassen Richtung Port of Spain

  • Rainer Schultz, Havanna
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

In Kuba sieht man dem Amerika-Gipfel trotz ungewöhnlicher Frühlingshitze recht kühl entgegen. Auf eine Wiederaufnahme in die Organisation Amerikanischer Staaten legt man keinen gesteigerten Wert.

Der Ausschluss liegt lange zurück: 1962 wurde Kuba auf Druck der USA aus der Organisation Amerikanischer Staaten ausgeschlossen. Zusätzlich verhängten die USA in jenem Jahr die bis heute anhaltende umfassende Blockade.

Einer Wiederaufnahme der sozialistischen Karibikinsel in die Organisation Amerikanischer Staaten steht formal deren »demokratische Klausel« entgegen, die von den Mitgliedsstaaten verlangt, ein repräsentatives Mehrparteiensystem zu haben. Ob es einen Antrag zur Wiederaufnahme Kubas geben wird, stand vor Beginn des Gipfels noch nicht fest. Brasiliens Präsident Luiz Inácio »Lula« da Silva unterstrich diese Woche noch einmal die Notwendigkeit für Kubas Wiederaufnahme. Fidel Castro bestimmte jedoch durch seine Reflektion den Ton der öffentlichen Debatte auf der Insel: Kuba werde nicht um Wiederaufnahme in eine Organisation bitten, die durch ihre Komplizenschaft mit den Diktaturen »hunderttausende Menschenleben« auf dem Gewisse...


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