Tiefensee wollte unbequeme Studie verschwinden lassen

Forscher des Berlin-Instituts konstatieren ein Scheitern der Förderpolitik für rückständige Regionen in Ostdeutschland

  • Fabian Lambeck
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) päsentierte am vergangenen Montag eine Studie des Berlin-Instituts zur demografischen Lage in den Neuen Ländern. Offenbar war der Minister von den Ergebnissen der Forscher so sehr geschockt, dass er wenig später das Gutachten von der Website des Instituts entfernen ließ.

Das als unabhängig geltende »Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung« ist bekannt für unkonventionelle Lösungsvorschläge. So sorgten die Forscher des Instituts vor zwei Jahren für heftige Kontroversen, als sie sich in einem Gutachten für die Zahlung von »Wegzugsprämien« aussprachen, mit denen man die Bewohner dünnbesiedelter Landstriche in Brandenburg zum Verlassen ihrer Heimat animieren wollte. Die Instituts-Forscher argumentierten, dass die Infrastruktur angesichts des Bevölkerungsrückgangs sonst nicht mehr zu finanzieren sei.

Auch die neue Studie des Instituts zum demografischen Wandel »unter besonderer Berücksichtigung der Neuen Länder« hat es in sich. Die Thesen des 64-seitigen Papiers sind offensichtlich so brisant, dass Verkehrsminister Tiefensee das Berlin-Institut am Dienstagmorgen anwies, die öffentlich zugängliche Studie umgehend von der Website zu entfernen. Das umstrittene Gutachten sei nur zur internen Auswertung b...


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