Israel-Kritik ist für Zentralrat der Juden kein Sakrileg

Stephan J. Kramer über Rolf Verlegers Abberufung, die Grenzen der Israel-Kritik und Obamas Nahostinitiative

ND: Herr Kramer, Sie monieren Herrn Verlegers – im »Neuen Deutschland« veröffentlichte – Darstellung der Gründe, die zu seiner Abberufung aus dem Direktorium des Zentralrats der Juden geführt haben. Warum?
Kramer: Herr Verleger hat eine Mindermeinung artikuliert innerhalb des Zentralrates – zum Teil auch im Namen des Zentralrates. Er hat seine Position als Mitglied des Direktoriums dazu benutzt, öffentliche Resonanz herzustellen und segelte dabei wissentlich unter falscher Flagge. Aber der Zentralrat ist eine pluralistische, demokratische Organisation. So ist von Seiten des Zentralrates kein Druck auf seinen Landesverband ausgeübt worden, ihn abzuberufen, oder der Versuch unternommen worden, die freie Meinungsäußerung in den Gremien zu unterdrücken.

Als Herr Verleger während des zweiten Libanonkriegs die uneingeschränkte Solidarität des Zentralrats mit der »Gewaltpolitik Israels« kritisiert hatte, haben Sie ihm ein »N...



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