Plutonium-Transporte zum AKW Grohnde

Cuxhaven soll Umschlagplatz für Atomfracht werden

Es waren die heftigsten Auseinandersetzungen im Widerstand gegen Atomanlagen. Am 19. März 1977 berannten mehr als 20 000 Demonstranten den Bauplatz des AKW Grohnde an der Weser, Reiterstaffeln der Polizei trieben die Protestierenden nach stundenlangen Kämpfen zurück. Hunderte Verletzte und Verhaftete waren die Bilanz dieses Tages.

Seither ist es um das Atomkraftwerk an der Weser, das seit 1984 Strom liefert, ruhiger geworden. Gestern feierte der Betreiber e.on Kernkraft im Beisein von Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) 25 Jahre sicheren und umweltfreundlichen Betrieb des Reaktors.

210 Pannen

Umweltschützer sprechen von einem zweifelhaften Jubiläum. In dem Kraftwerk hätten sich seit der Inbetriebnahme insgesamt 210 Pannen ereignet, erklärte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) – darunter Leckagen im Kühlsystem, der Ausfall von Pumpen, Fehler im Notstromaggregat sowie Risse an Brennelementen. Dem Umweltministerium in Hannover zufolge waren die Zwischenfälle bis auf eine Ausnahme aber nicht sicherheitsrelevant.

Mit der Ruhe rund um Grohnde könnte es indes bald vorbei sein. Voraussichtlich noch im Herbst sollen plutoniumhaltige MOX (Mischoxid)-Brennelemente in das AKW transportiert werden. Umschlagplatz für die gefährliche...


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