Bangen auf Platz 58/1

  • Lesedauer: 1 Min.

Von Jürgen Holz

Ich saß gestern schon am Vormittag auf der Pressetribüne im Olympiastadion im Block 6, ganz oben, letzte Reihe, Platz 58/1. Mit gemischten Gefühlen, als Franka Dietzsch, die Grande Dame des Diskuswurfs, zur Qualifikation in den Ring trat. Seit vielen Jahren verbindet mich mit der zweifachen »ND-Sportlerin des Jahres« ein freundschaftliches Verhältnis.

Würde die 41-jährige Neubrandenburgerin nach dem verletzungs- und krankheitsbedingten Startverzicht bei Olympia 2008 wieder zurückkehren in die Weltspitze? Ihr Formtief seit dem Frühjahr sprach dagegen. Und so bangte ich oben auf Platz 58/1 um sie. Das Daumendrücken für die dreifache Weltmeisterin half nicht. Mit zwei ungültigen Versuchen und dürftigen 58,44 m kam das WM-Aus.

Das traurige Karriereende einer Athletin, die Sportgeschichte geschrieben hat, die nach eigenen Worten gehofft hatte, »dass mir auf der großen internationalen Bühne in Berlin ein ordentlicher Abschied vergönnt sein würde«.

Mit Franka Dietzsch, die seit 1991 zum zehnten Mal an WM teilgenommen hat, tritt eine große Athletin ab. Sie will noch zwei, drei Wettkämpfe absolvieren, aber keine internationalen mehr.

Alles Gute, Franka, für die Zeit, die nun folgt!

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal