Fein geschliffenes Diebesgut

»Des Bettlers große Oper« beim Festival Schloss Britz

  • Irene Constantin
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Ein bisschen Voodoo muss sein. Hat der unwiderstehliche Macheath doch Polly geheiratet und Lucy geschwängert und umgekehrt. Beide Damen keilen sich nun, vertragen sich, pieken dann das Püppchen tot, worauf sie sich gegenseitig am eigenen Gebräu vergiften. Macheath winkt der Galgen und Bettlerkönig Peachum sowie der Sheriff teilen sich die dafür fällige Abwrackprämie.

Wer glaubt, das kenne er alles in- und auswendig, weiß nicht, wie rabenhaft Brecht geklaut hat. Jedenfalls wurde seine Spur aufgenommen und im Gutshof Britz gibt es nun das Original – fast. Denn das Vorbild der »Dreigroschenoper«, die 1728 uraufgeführte »The Beggars Opera« von John Christopher Pepusch (ein Berliner Pfarrerssohn) und John Gay, ist auch nur zusammengeklaut. Von »Greensleves« über Stücke aus Opern von Händel und Purcell bis zum Gassenhauer ist alles Zeitgenössische drin. Die englischen Komponisten Gilbert und Sullivan – spätes 19. Jahrhundert &nda...


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