Der Falke und Taktiker auf europäischer Werbetour

Gespräche in Berlin – ein nützlicher Ort, um Pläne publik zu machen

Israels Ministerpräsident Netanjahu weilt seit Mittwoch zu einem zweitägigen Besuch in Berlin. Nach der gestrigen Begegnung mit Bundespräsident Horst Köhler steht heute ein Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel auf dem Programm. Wichtigstes Thema ist, wie könnte es anders sein, die Zukunft des Friedensprozesses im Nahen Osten.

Die Mauer in der Nähe von Jerusalem
Die Mauer in der Nähe von Jerusalem

Benjamin Netanjahu als Gesprächspartner in Sachen Nahostfrieden – das hatten sich die führenden Länder EU-Europas nicht unbedingt gewünscht. Der Chef der Likud-Partei und, nach israelischen Verhältnissen, deutliche Sieger der Parlamentswahlen vom Februar ist für klare Ansagen bekannt und pflegt kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Das nötigt zur Stellungnahme, was ja an sich etwas Positives wäre. Doch wer möchte schon uneingeschränkt Ja sagen zu Netanjahus Ansichten?

Traditionell werden israelische Politiker – je nachdem, ob in ihrer Politik Gesprächsbereitschaft oder Härte gegenüber den Palästinensern dominiert – zu Hause, aber seit langem auch im Ausland als Tauben oder Falken bezeichnet. Netanjahu hatte nie etwas dagegen, als Falke zu gelten; ja, er schien es, ausgestattet mit dem gewissen Maß an Eitelkeit, als Lob und Einordnung seiner politischen Ziele sogar zu genießen. Er war der erste Ministerpräsident Israels, ...


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