»Integrationspolitisch falsches Signal«

Kritik an Berliner Urteil zu Gebeten in der Schule / Unionsfraktion begrüßt Gerichtsentscheidung

Das bundesweit erste Urteil, wonach ein muslimischer Schüler in Unterrichtspausen beten darf, ist auf geteiltes Echo gestoßen.

Berlin (AFP/dpa/ND). Während die Unionsfraktion im Bundestag die Entscheidung begrüßte, Schülern einmal täglich in der Schule ein islamisches Gebet außerhalb der Unterrichtszeit zu erlauben, warnte der Berliner Grünen-Bildungspolitiker Özcan Mutlu am Mittwoch vor einem Verlust der staatlichen Neutralität.

Keine Religion dürfe in einer staatlichen Einrichtung ein Vorrecht auf Gebet bekommen, sagte Mutlu dem »Deutschlandradio Kultur«. Das Urteil sei »integrationspolitisch ein falsches Signal«, das für die Schulbehörden kaum realisierbar sei. Die Schüler hätten »nicht genug Räume zum Lernen, und jetzt soll die Schule auch noch Gebetsräume zur Verfügung stellen, das ist eine unmachbare Sache«. Durch das Gerichtsurteil würden in der Gesellschaft bestehende Integrationsprobleme noch stärker in die Schulen ...


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