Dunkelkammern der Seele

Stadtbad Steglitz zeigt mit »Der Bär« und »Der Heiratsantrag« zwei Tschechow-Einakter

Anton Tschechow ist ein moderner Autor. Jedenfalls hat der russische Arzt und Dramatiker schon zu seiner Zeit erkannt, wie stark Kommunikation das Dasein bestimmt. Und vor allem, welchen entscheidenden Einfluss missglückte Kommunikation auf das Leben selbst nehmen kann. Zu besichtigen sind diese Einsichten des Dichters in der vergnüglichen Inszenierung zweier Einakter im Stadtbad Steglitz.

»Der Heiratsantrag« führt einen Bräutigam in spe vor, der vor Aufregung sein Ansinnen vergisst und sich stattdessen mit seiner potenziellen Ehefrau in einen giftigen Nachbarschaftszwist über das Eigentum an Wiesen und die Qualität der jeweiligen Jagdhunde hineinsteigert. »Der Bär« hingegen illustriert, wie eine trauernde Witwe ihren Schmerz, ein Geldeintreiber seinen Wunsch nach dem Geld und ein Diener die Contenance verlieren – indem sie in heftige Diskussionswirbel und Gefühlsturbulenzen hineingezogen werden.

Verdienst des Regisseurs Stefan N...


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