Gedämpfte Freude in Honduras

Viele Fragen zum Abkommen zwischen Präsident Zelaya und den Putschisten

  • Erika Harzer, Tegucigalpa
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Vier Monate nach dem Putsch gegen den honduranischen Präsidenten Manuel Zelaya wurde ein Abkommen zur Beilegung der politischen Krise geschlossen. Doch über Inhalt und Umsetzung der Vereinbarung wurde am Wochenende schon wieder gestritten.

Die Freude war groß im Lager der Widerständischen. »Ya ganamos!« (Wir haben's geschafft), riefen viele, die gegen den Putsch vom 28. Juni aufgestanden waren. Am vergangenen Donnerstag schien es für einen kurzen Moment, als sei durch den Druck einer USA-Delegation ein entscheidender Schlag gegen die Putschregierung unter Roberto Micheletti gelungen.

Die Nachrichtensprecher der Fernseh- und Radiokanäle sahen sich im Wettlauf mit den Ereignissen. Sie meldeten, die Vertreter der gegnerischen Seiten würden nun ein Abkommen unterzeichnen, durch das Honduras wieder in die Lage vor dem 28. Juni, also vor der Verschleppung Manuel Zelayas ins Ausland, versetzt werden solle. Den Putschisten schien tatsächlich eine Grenze gesetzt worden zu sein, die sie – aus welchem Grund auch immer – zu akzeptieren bereit waren. Manch einer sah die militärisch gesicherte Sperre vor der brasilianischen Botschaft bereits als überflüssiges, der Geschicht...


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