Verjüngung für 153 Millionen

BVG startet 2010 Sanierungsmaßnahmen für drei Großprojekte / 17 neue Aufzüge gehen in Betrieb

  • Andreas Heinz
  • Lesedauer: 3 Min.

Rund 153 Millionen Euro will die BVG im kommenden Jahr in die Verjüngung ihrer zum Teil schon äußerst antiquierten Anlagen stecken, um den Fahrgästen ein sicheres Fortkommen zu garantieren. Im Zuge der Sanierungsarbeiten sollen auch 26 Aufzüge gebaut werden. »Davon wollen wir 17 noch 2010 in Betrieb nehmen«, erklärte Ralf Baumann, bei den Verkehrsbetrieben verantwortlich für die Infrastruktur, bei der gestrigen Vorstellung der Baupläne.

Dazu kommen zahlreiche Sanierungen von Gleisen, U-Bahnhöfen, Bus- und Straßenbahnhaltestellen. »Von den insgesamt 173 U-Bahnhöfen sind bis heute 72 durch Aufzüge barrierefrei. Ende 2010 werden dann 89 laufen. »Damit sind 52 Prozent aller U-Bahnhöfe behindertengerecht«, so Ralf Baumann. »Fünf Aufzüge werden aus zusätzlichen Mitteln der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung finanziert«, freute er sich.

Bevor es in etwa zwölf Monaten wieder zügig vorangeht, müssen die Kunden zum Teil monatelange Streckensperrungen in Kauf nehmen. BVG-Vorstandschef Andreas Sturmowski bat um Verständnis: »Das Berliner U-Bahn-Netz ist 80 bis 100 Jahre alt. Da gibt es immer etwas zu erneuern.«

Drei Schwerpunkte sind für 2010 geplant: Die zweite Phase der U 2-Viaduktsanierung inklusive der Bahnhöfe Eberswalder Straße und Schönhauser Allee im Bezirk Pankow. Dazu wird die Strecke zwischen Senefelderplatz und Vinetastraße sechs Monate komplett gesperrt. Die beiden Bahnhöfe erhalten Aufzüge. Ein Aufzug kostet laut BVG zwischen 800 000 und 1,5 Millionen Euro. Gleichzeitig wird die gesamte Straßenbahnstrecke am Knoten Schönhauser Allee/Wisbyer Straße, Stahlheimer Straße/Pappelallee und am U-Bahnhof Vinetastraße erneuert. Täglich sind hier laut BVG rund 30 000 Fahrgäste betroffen. Wo die Linie 2 in Pankow unterirdisch fährt, wird die Tunneldecke aus dem Jahre 1930 erneuert, da die Straßenbahnlinie M 1 direkt über der U-Bahn-Strecke verläuft.

Viel zu stemmen gibt es auch am Kreuzberger Bahnhof Gleisdreieck. »Die Hochbahn hier wurde 1896 errichtet und die Anlage befindet sich teilweise noch im Originalzustand«, wies Baumann hin. Nun sei es Zeit für eine grundlegende Sanierung. Hier wird ebenfalls ein Aufzug eingebaut. Wegen Instandsetzung samt Gleisanlagen der sich hier kreuzenden Linien U 1 und U 2 ist eine 14-wöchige Vollsperrung geplant. »Wir werden oft gefragt, warum wir mit der Sanierung so lange warten wie zum Beispiel am Gleisdreieck«, ergänzte Baumann. »Wir haben uns auf die so genannte ereignisorientierte Instandhaltung geeinigt und sind damit gut gefahren«, erklärte Baumann. Dabei werde das gesamte Netz ständig überprüft. Bauchef Uwe Kutscher ergänzte: »Wir sanieren dann, wenn die Anlagen noch sicher sind.« Am Bahnhof Gleisdreieck steigen täglich etwa 80 000 Fahrgäste um.

Länger gedulden müssen sich die Fahrgäste der Linie U 2 auch im Westen der Stadt. Die Sanierung der Strecke zwischen den Bahnhöfen Olympiastadion und Ruhleben stehen als drittes Großprojekt der BVG auf dem Sanierungsprogramm. Die Strecke werde sieben Monate voll gesperrt, hieß es weiter.

Daneben stehen 15 zusätzliche Grundinstandsetzungen von U-Bahnhöfen, 14 weitere Gleisbaustellen bei U-Bahn und Straßenbahn und 18 Maßnahmen zur Tunnelsanierung auf dem Bauplan der Infrastrukturabteilung.

www.bvg.de

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