Schwules Museum präsentiert Rio-Reiser-Schau

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(dpa). Für Udo Lindenberg war der Kult-Rocker Rio Reiser ein Pionier unter den Deutsch-Rockern mit den ersten massenwirksamen Politsongs in der Republik (»Keine Macht für Niemand«). Der 1996 im Alter von 46 Jahren früh verstorbene Sänger wäre am kommenden Samstag 60 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass zeigt das Schwule Museum in Berlin eine Ausstellung mit dem Titel »Rio Reiser: Allein unter Heteros«, die auch am Abend des 9. Januar eröffnet wird (bis 1. März). Der Ausstellungstitel ist dem Film »Ich kenne keinen – Allein unter Heteros« von Jochen Hick entlehnt.

Der in Berlin geborene Reiser war von 1970 bis 1985 Sänger und Haupttexter der Band »Ton, Steine, Scherben«, eine der einflussreichsten frühen deutschen Rockgruppen mit sozialkritischem Anliegen, zu deren Management zeitweilig die heutige Grünen-Politikerin Claudia Roth gehörte. 1986 sang er beim Anti-Atom- Festival in Wackersdorf das Finale: »Somewhere Under The Rainbow«. Zu Reisers bekanntesten Liedern gehören »Macht kaputt, was euch kaputt macht«, »Keine Macht für Niemand« sowie aus seiner Solozeit »König von Deutschland« oder »Junimond«. Von den Songs gibt es zahlreiche Coverversionen, unter anderem von Herbert Grönemeyer, Ulla Meinecke, Marianne Rosenberg, Xavier Naidoo, Echt und Jan Delay.

Das Schwule Museum zeigt neben Dokumenten aus dem Leben des Musikers auch Privates – Tagebuchaufzeichnungen und mehr als 40 von Reiser aufgenommene Polaroidfotos. Die Schau wird vom Rio-Reiser-Archiv in Fresenhagen und Berlin unterstützt. Im nordfriesischen Rio-Reiser-Haus, wo der Sänger seine letzte Ruhe fand, gibt es am 9. Januar eine Gedenkveranstaltung. Im August ist dort ein Festival zur Erinnerung an Reiser geplant, der am 20. August 1996 auf dem Bauernhof westlich von Flensburg einem Herz-Kreislauf-Versagen erlag.

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