Streiten lernen

Betrachtung über eine verschobene Debatte in der LINKEN

  • Jürgen Reents
  • Lesedauer: ca. 9.0 Min.

Von einer »neuen Streitkultur« ist häufig die Rede, wenn sich neue politische Formationen bilden. Es ist ein Schlagwort gegen die von der Öffentlichkeit gelegentlich zwar goutierten, aber nie honorierten politischen Machtkämpfe, Intrigen und Winkelzüge in den Hinterzimmern der Politiketagen. Als Alternative dagegen wird der demokratische Meinungsstreit gesetzt, bei dem sich die besseren Argumente kraft Überzeugung und nicht kraft Machtposition durchsetzen sollen. Dieser soll zudem coram publico verhandelt werden, also öffentlich transparent und nachvollziehbar sein. Die Grünen versprachen solch neue Streitkultur seinerzeit und vermasselten sie schließlich in personalisierten Frontalkämpfen ihrer Flügel.

Auch die LINKE versprach sie und bietet zur Zeit alles andere als einen Beleg dafür. Dabei hätte sie viel im öffentlichen Meinungsstreit über die politische Zukunft in unserem Land und ihre eigene Programmatik zu gewinnen. Dass es einen...


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