Sachkundig

Elke Hoff könnte demnächst »Kummermutter« für die Bundeswehr sein

  • Antje Stiebitz
  • Lesedauer: 2 Min.

FDP-Verteidigungsexpertin Elke Hoff war in den letzten Tagen wiederholt als neue Wehrbeauftragte im Gespräch. Bislang hielt sie sich klug aus der Diskussion heraus. Nachdem die Amtszeit des derzeitigen Wehrbeauftragten Reinhold Robbe (SPD) im Mai auslaufen wird, ging FDP-Chef Guido Westerwelle von einem Vorschlagsrecht der Liberalen aus. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Ruprecht Polenz (CDU), hatte sich indes dafür ausgesprochen, dass der angesehene Robbe seine Arbeit fortsetzt und stellte damit die bestehenden Koalitionsvereinbarungen in Frage.

Die Kompetenz der 52-jährigen Hoff stellt niemand in Frage. Sie gilt als profiliert und allseits geschätzt. Hoff studierte einige Semester (Germanistik, Philosophie und Politik) und machte eine Ausbildung zur Kauffrau der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft. Seit 1981 ist sie Mitglied der FDP, seit 2005 sitzt sie im Deutschen Bundestag. Dort ist sie Obfrau der Liberalen im Verteidigungsausschuss. Sie ist stellvertretendes Mitglied im Auswärtigen Ausschuss und sicherheitspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion. Auch im Unterausschuss »Abrüstung« und in der Berichterstattergruppe »Kooperation mit der Wirtschaft« ist Hoff aktiv. Ihre Aufgabengebiete umfassen Rüstungs- und Beschaffungsvorhaben wie auch Rüstungskontrolle. Für sicherheitspolitische und bundeswehrrelevante Themen ist sie eine geeignete Ansprechpartnerin. Nicht zuletzt, weil sie Schauplätze wie Iran, Irak, Afghanistan oder Kongo bereist hat, um sich ein Bild von der aktuellen Lage zu machen.

Vom ehemaligen Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) verlangte sie lückenlose Aufklärung über den Luftangriff vom 4. September bei Kundus, bei dem über 140 Menschen umgekommen sind. Hoff stimmte für eine Verlängerung des Mandats in Afghanistan und zeigte kein Verständnis für das Gedenken der Linkspartei für die afghanischen Opfer im Bundestag.

Westerwelle hat ihr den »ersten Zugriff« auf das Amt der Wehrbeauftragten zugesagt, wenn sie wolle. Sie hat noch nicht geantwortet.

Elke Hoff segelt gerne und hält alleinerziehende Frauen für Heldinnen. Sie ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder, eins davon ist behindert.

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