Wellen für ein schnelles Netz

Heute startet die größte Auktion von Mobilfunkfrequenzen

  • Lesedauer: 2 Min.
Heute beginnt die bislang größte Auktion für Mobilfunkfrequenzen in Deutschland. Platz finden soll auf den Frequenzen die vierte Mobilfunkgeneration (4G), die deutlich schnelleres Internet bietet als bisherige Handynetze, DSL- oder Kabelanschlüsse. Einige Fakten zur Großversteigerung.

Angebot: Die Bundesnetzagentur versteigert die sogenannte digitale Dividende, die durch die Digitalisierung des Antennenfernsehens frei geworden ist. Diese Wellenlänge eignet sich besonders, um ländliche Gebiete mit schnellem Internet zu versorgen. Zudem werden Frequenzen in drei weiteren Bereichen versteigert. Insgesamt sind es 41 Frequenzblöcke mit einem Spektrum von rund 350 Megahertz. Das ist zweieinhalb Mal so viel wie bei der UMTS-Auktion im Jahr 2000.

Beteiligte: Vier Unternehmen – T-Mobile, Vodafone, O2 und E-Plus – hat die Bundesnetzagentur zur Auktion zugelassen. Je nachdem, wie viele Blöcke der Bieter maximal ersteigern möchte, erhält er eine bestimmte Anzahl Bietrechte.

Ablauf: Die Auktion beginnt heute um 13.00 Uhr in der Mainzer Außenstelle der Bundesnetzagentur, danach läuft sie bis Freitag jeweils von 8.00 bis 18.00 Uhr. Jeder Bieter erhält einen abgetrennten Raum. Die Gebote werden über ein abgeschlossenes Computernetzwerk gleichzeitig und unabhängig abgegeben.

Dauer: Die Auktion ist beendet, wenn auf keinen der Blöcke mehr ein Gebot abgegeben wird. In einem zweiten Auktionsabschnitt können Blöcke vergeben werden, für die sich im ersten Abschnitt kein Bieter gefunden hat. Die Gesamtdauer ist nicht vorauszusagen: Die UMTS-Auktion dauerte seinerzeit drei Wochen.

Preis: Wie viel Geld der Staat verdienen wird, ist nicht abzusehen. Für jeden Frequenzblock gilt ein Mindestgebot. Die Bieter müssen das jeweilige Höchstgebot um einen festgelegten Prozentsatz oder eine Mindestsumme überbieten. Laut Netzagentur übersteigt die Nachfrage das Angebot, vor allem im Bereich der digitalen Dividende. Bei der UMTS-Auktion verdiente der Staat 100 Milliarden D-Mark.

Nach der Auktion: Die Interessenten für die 4G-Frequenzen mussten sich verpflichten, das neue Mobilfunknetz schnell und umfassend auszubauen. Priorität soll dabei die Schließung der sogenannten weißen Flecken haben, die bislang nicht mit schnellem Internet versorgt sind. Damit sich dies geschäftlich lohnt, dürften aber auch die Ballungsräume bald mit 4G versorgt sein. Starten könnte die neue Technologie schon Ende 2010. AFP/ND

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