Lachsfarmen zerstören Umwelt

Göttinger Wissenschaftler dokumentieren in Chile Auswirkungen aufs Ökosystem

Chile ist mit einem Exportvolumen von mehr als zwei Milliarden US-Dollar weltweit einer der wichtigsten Produzenten von Zuchtlachs. Im südlichen Landesteil bedrohen Lachsfarmen nach Angaben Göttinger Wissenschaftler jedoch das gesamte Ökosystem der Region in einem bislang völlig unbekannten Ausmaß.

Mieser Beigeschmack im Gourmetfrühstück: Der gern dazu gereichte Lachs wird oft unter katastrophalen Bedingungen in sogenannten Aquakulturen gezüchtet. Durch die Farmen kommen unter anderem Seelöwen, Wale und Delfine zu Tode oder werden vertrieben, berichtete jetzt die Biologin Heike Vester vom Göttinger Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation.

Ein von Vester aufgenommenes Foto zeigt eine Gruppe Seelöwen auf einem Felsen. Eines der Tiere hat eine enge Schlinge um den Hals, die es zu erdrosseln scheint. Viele Seelöwen verfangen sich in den um die Lachsfarmen gespannten Schutznetzen, sagt die Wissenschaftlerin. Selbst wenn die Seelöwen sich aus den Netzen losreißen könnten, bleibe oft ein Teil des Netzes zurück, an dem sie im Verlauf ihres Wachstums erstickten.

Ursprünglich konzentrierten sich die chilenischen Lachszuchtbetriebe auf den Norden der Provinz...


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