Aus wenig Geld das Beste machen – Teil 4/2: Sparen mit Tagesgeld

Finanzen

  • Lesedauer: 3 Min.
(Fortsetzung von Teil 4/1 aus Ratgeber Nr. 957 vom 21. Juli 2010)

Die Zinstreppe führt nach unten

Noch vor zwei Jahren zahlten die Banken für Tagesgeld vier Prozent und manche sogar noch mehr Zinsen. Davon sind wir in der aktuellen Niedrigstzinsphase weit entfernt. Spitzenangebote liegen heute bei zwei Prozent plus X.

Da sich die Zinssätze täglich ändern können, sind gedruckte Marktübersichten in der Praxis meistens schnell überholt. Einfache Abhilfe versprechen Vergleichsportale im Internet. Das gilt übrigens nicht allein für Tagesgeld. Die Hochschule München hat 13 Tagesgeld-Vergleiche im Internet von Studenten testen lassen. Am Besten schnitten dabei FMH (www.fmh.de), Tagesgeld (www.tagesgeld.org) und Tagesgeldkonto (www.tagesgeldkonto-info.de) ab. Dort können Sie die aktuell günstigsten Zinssätze für Tagesgeld nachschauen oder kostenlos erfragen.

Doch auch diese Hitlisten können schnell überholt sein. Nur wenige Banken treiben beim Tagesgeld »eine stabile Zinspolitik«, kritisiert die Stiftung Warentest. Da Banken und Sparkassen täglich die Zinsen ändern können, konnten sich nur fünf Banken über den Zeitraum von 24 Monaten in der Top-20-Tabelle der Warentester in Berlin halten.

Die fünf Dauerbrenner sind danach Advanzia Bank (1,75 Prozent), Akbank (2,10), DHB Bank (1,60), Garantibank (1,90) und Ziraat Bank (2,07). Vier der Fünf gehören der luxemburgischen oder niederländischen Einlagensicherung an.

Nur die deutsche Niederlassung der T.C. Ziraat Bankasý A.S. in Ankara ist in der Einlagensicherung des Bundesverbandes deutscher Banken. Die Ziraat Bank finanziert traditionell Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und der Türkei und versorgt ihre türkischen Landsleute mit Bankprodukten. Seit einigen Jahren bemühen sich die Frankfurter Zentrale und ihre Filialen verstärkt um deutsche Kundschaft.

Aktueller Testsieger beim Tagesgeld ist die Bank of Scotland. Die Briten zahlen 2,30 Prozent Zinsen für Tagesgeld. Eine Mindestanlagesumme gibt es nicht. Der Testsieger unterliegt der britischen Einlagensicherung. 50 000 britische Pfund oder mindestens 50 000 Euro sind dadurch sicher angelegt.

Die frühere Royal Bank of Scotland wurde durch ein Gesetz des schottischen Parlaments bereits am 17. Juli 1695 in Edinburgh gegründet und gehört damit zu den ältesten Kreditinstituten der Welt. In einem fast beispiellosen Expansionskurs wurde sie zeitweise zur Nummer eins in Europa und auch zur Nummer eins vieler vermeintlich cleverer Sparfüchse. Bis die Finanzkrise kam.

2009 rettete erst die Regierung in London das angeschlagene Institut mit einer Milliardenspritze vor dem Untergang. Der britische Staat und die Lloyds-Bankengruppe übernahmen die traditionsreiche, einst königliche Bank of Scotland. Ein später Sieg Londons über die schottische Hauptstadt Edinburgh.

HERMANNUS PFEIFFER

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