Sozialkürzungen im Osten am stärksten
Sparpaket der Bundesregierung wird vor allem Ostdeutsche treffen
Darin werden die geplanten Kürzungen im Sozialbereich von 30 Milliarden Euro bis 2014 auf Bundesländer und Kreise umgerechnet. "Das Verteilungsmuster der Sozialkürzungen folgt etwa der Verteilung der Bevölkerung, die SGB-II-Leistungen (Hartz IV) bezieht", schreibt der Autor der Untersuchung und Leiter der Paritätischen Forschungsstelle, Rudolf Martens.
In dem Atlas werden vier Ländergruppen sichtbar: Die drei "Südländer" Baden-Württemberg, Bayern und Hessen weisen ein hohes Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Einwohner in Euro auf. Dort wirken sich die Sozialkürzungen nach den Festellungen von Martens nur gering aus. "Dagegen stehen die Flächenländer Ost. Bei ihnen trifft eine niedrige Wirtschaftskraft auf hohe Kürzungsbeträge." Die Nord-/West- Länder liegen zwischen diesen beiden Ländergruppen.
Für die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen macht der Wissenschaftler einen Sondertrend aus. "Hier finden sich eine erhöhte Wirtschaftsleistung und zugleich eine hohe SGB-II-Dichte, gleichbedeutend mit erhöhten Kürzungsbeträgen in Relation zum BIP."
Nach den Berechnungen schlagen die Kürzungen mit 107,44 Euro je Einwohner im Jahresdurchschnitt am heftigsten im Uecker-Randow-Kreis (Mecklenburg-Vorpommern) zu Buche. Am günstigsten schneidet der Kreis Eichstedt in Bayern ab - mit Kürzungen von durchschnittlich 8,36 Euro pro Einwohner und Jahr.
Wir behalten den Überblick!
Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
Linken, unabhängigen Journalismus stärken!
Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.
Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.