Schwäbische Salamitaktik

In Stuttgart wird versucht, die S21-Gegner mit einem Bahnhofs-Abriss auf Raten zu ermüden

  • Barbara Martin, Stuttgart
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Der Abriss am Stuttgarter Hauptbahnhof schreitet voran. Um zwei Bagger auf die Baustelle des Milliardenprojekts Stuttgart 21 (S21) zu bringen, musste die Polizei in der Nacht zum Freitag die Teilnehmer zweier Sitzblockaden abräumen. Das Gesprächsangebot der Grünen an die S21-Befürworter aus Politik und Bahn AG über ein Moratorium wurde abgelehnt.

»Parkschützeralarm« – die Nachricht ging in der Nacht zum Freitag an rund 20 000 Stuttgarterinnen und Stuttgarter per Mail, SMS oder Telefon. Damit wussten die Adressaten, die sich im Internet als »Parkschützer« registriert hatten, dass sie zum Nordflügel des Hauptbahnhofes kommen sollen, weil etwas Ernsthaftes passiert. In kurzer Zeit trafen mehrere hundert Demonstranten ein, machten ihrem Unmut lautstark Luft. Doch auch das kollektive Hinsetzen vor den Bauzaun half nicht. Die Polizei trug die Blockierer weg. Einmal gegen 23.30 Uhr, zum zweiten Mal gegen 5.30 Uhr – da waren die meisten zu Bett gegangen.

Keine Gewalt!

»Aber um die 200 hielten die Stellung«, berichtet Parkschützer-Sprecher Matthias von Herrmann. Es sei alles friedlich abgegangen, betont er. Auch weil das Deeskalationsteam der Parkschützer vor Ort agiert habe. Das ist im Moment die wichtigste Botschaft der S21-Gegner: keine Gewalt! Denn so mancher Aktivist ha...


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