Die Heimatlosen

Herold Belger über das Schicksal von Wolga-Deutschen

  • Sigrid Kleinmichel
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Das lange Schweigen in der Sowjetunion über das Schicksal der Deutschen aus der ehemaligen Autonomen Wolgarepublik und aus anderen Gegenden des Landes in den Jahrzehnten nach 1941 bestimmt die Struktur des 2003 auf Russisch und nun in einer hervorragenden Übersetzung auf Deutsch erschienenen Romans von Herold Belger.

Drei Personen, der Feldscher David, dessen Bruder, der Lehrer Christian, und beider Neffe, der Abiturient Harry, stehen jeweils im Mittelpunkt eines Romanteils. Durch ihr Erleben wird die Not sichtbar, die sich aus dem Verlust der Heimat und der staatsbürgerlichen Rechte ergab.

Die ersten Eindrücke Davids im kasachischen Dorf sind begleitet von knappen schönen Naturbetrachtungen. Episoden aus dem Dorfleben wechseln mit Passagen, in denen David versucht, das Unfassbare der Deportation zu begreifen. Für ihn, der sich als Kommunist verstand und sich in seiner russischsprachigen städtischen Umgebung wohlfühlte, war es der schi...


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