Protestmarsch in Washington

Bürgerrechtsgruppen und Gewerkschaften für »Arbeitsplätze, Gerechtigkeit und Bildung«

  • Lesedauer: 2 Min.
Einen Monat vor den US-Kongresswahlen hat auch die politische Linke in den Vereinigten Staaten mobil gemacht. Rund 400 Bürgerrechtsgruppen und Gewerkschaften veranstalteten am Samstag eine Kundgebung am symbolträchtigen Lincoln Memorial in Washington.

Washington (dpa/ND). Zu dem Protestmarsch unter dem Motto »Arbeitsplätze, Gerechtigkeit und Bildung« hatten sich am Wochenende nach Angaben der Organisatoren mehrere zehntausend Demonstranten angemeldet. US-amerikanische Medien sprachen von tausenden Teilnehmern. Offizielles Ziel der Massenversammlung mit dem Namen »One Nation Working Together« (Eine Nation arbeitet zusammen) war es, frei von Parteigrenzen neue Begeisterung für Bürgerrechtsfragen zu entfachen. Medien interpretierten die Kundgebung aber auch als Wahlkampfveranstaltung für die Demokraten – oder zumindest als Gegenreaktion zur rechtspopulistischen »Tea Party«-Bewegung um die ehemalige Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin.

Die meisten der am Samstag beteiligten liberalen Gruppen stehen traditionell der Partei von Präsident Barack Obama nahe. Die Demokraten könnten aktuellen Umfragen zufolge in beiden Kongresskammern ihre Mehrheit verlieren. Zur Teilnahme an der Demo hatten unter anderem die afroamerikanische Organisation NAACP, Gewerkschaften, Umweltschützer, Kirchengruppen, Studentenvereinigungen und Schwulenrechtler aufgerufen.

Die Forderungen der Demonstranten und Redner, darunter der schwarze Bürgerrechtler Al Sharpton und Schauspieler Danny Glover, waren entsprechend vielfältig. Sie reichten von der Reform des Einwanderungsgesetzes bis hin zur gerechteren Gesundheitsfürsorge. »Wir hoffen, dass jeder, der zu der Kundgebung kommt, am 2. November zur Wahl geht und für Kandidaten stimmt, die unsere Prioritäten verfolgen«, sagte die Sprecherin der Veranstalter, Denise Gray- Felder.

Hauptthema der Demonstranten und vieler Gewerkschaftler war jedoch die weiterhin hohe Arbeitslosigkeit im Land. So richtete sich der Protest zum Teil auch gegen die Obama-Regierung. »Sie gibt viel mehr Geld für Kriege aus als für Arbeitsplätze«, sagte etwa Lenny Bass, der mit seinen beiden Söhnen extra aus New York angereist war. Für viele Teilnehmer sei es an diesem Tag auch darum gegangen, Obama an seine Versprechen zu erinnern, die er vor zwei Jahren im Wahlkampf für das Präsidentenamt abgegeben habe, sagte Eliseo Medina, Vize-Chef der einflussreichen Servicegewerkschaft SEIU.

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