Eine Lebenszeit von 200 Jahren wäre nicht schlecht

Regisseur Dennis Gansel über Berlin-Atmosphäre, deutsche Filmpolitik und emanzipierte Vampire

Wo Vampir darauf steht, geht es bei Dennis Gansel auch vampirisch zur Sache. Der Regisseur (»Napola«, »Die Welle«) liefert in »Wir sind die Nacht« (jetzt im Kino) keine blutleere Story ab, sondern eine spannende Mischung aus Polizeifilm und Liebesgeschichte im Vampirmilieu. Es geht um die Lebensentwürfe von vier emanzipierten Frauen. Die älteste Schöne der Nacht, Louise (Nina Hoss), geistert seit mehr als 200 Jahren herum und hat die Vampirzunft von Männern befreit. In den 1920ern hat sie sich in Charlotte (Jennifer Ulrich) verliebt, die noch immer den Verlust ihres Kindes betrauert. Nora (Anna Fischer) ist dagegen eine quietschvergnügt-naive Vertreterin der Techno-Generation, die nicht erwachsen werden will. Ganz anders die Neue im Bunde (Karoline Herfurth), die sich ausgerechnet nach dem entscheidenden Biss in einen Polizisten (Max Riemelt) verliebt.
Wo Vampir darauf steht, geht es bei Dennis Gansel auch vampirisch zur Sache. Der Regisseur (»Napola«, »Die Welle«) liefert in »Wir sind die Nacht« (jetzt im Kino) keine blutleere Story ab, sondern eine spannende Mischung aus Polizeifilm und Liebesgeschichte im Vampirmilieu. Es geht um die Lebensentwürfe von vier emanzipierten Frauen. Die älteste Schöne der Nacht, Louise (Nina Hoss), geistert seit mehr als 200 Jahren herum und hat die Vampirzunft von Männern befreit. In den 1920ern hat sie sich in Charlotte (Jennifer Ulrich) verliebt, die noch immer den Verlust ihres Kindes betrauert. Nora (Anna Fischer) ist dagegen eine quietschvergnügt-naive Vertreterin der Techno-Generation, die nicht erwachsen werden will. Ganz anders die Neue im Bunde (Karoline Herfurth), die sich ausgerechnet nach dem entscheidenden Biss in einen Polizisten (Max Riemelt) verliebt.

ND: Herr Gansel, können Sie sich Vampire nur in Berlin vorstellen?
Gansel: In München zum Beispiel wären sie schwerer vorstellbar, weil es eine gesättigtere Stadt ist und die Aufbruchstimmung fehlt, die Berlin vor zehn Jahren prägte. Eine solche Atmosphäre ist jetzt in Berlin allerdings weniger zu spüren. Der Stadtbezirk Prenzlauer Berg ist schon biederer als Charlottenburg. Ich wohne seit 2002 in Friedrichshain, das ist heute total out. Man wohnt jetzt in Kreuzberg. Dieser Prozess, die Gentrifizierung, verläuft mit ungeheurer Geschwindigkeit. In zehn Jahren ist dann durchsaniert. Die letzten zentralen Wohnviertel sind dann hip und in, jeder Modedesigner hat dann dort seine Kette.

Sie hatten die erste Idee für diesen Film schon 1996. Brauchte es erst »Twilight«, um ihn zu realisieren?
Leider kann eine Firma wie Rat Pack, die unseren Film produziert hat, solchen Film nicht alleine stemmen. Jedes Projekt müssen die Förderer gut finden, d...


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