Portugal gelingt die Revanche

Weltmeister Spanien geht 0:4 unter / Frankreich rehabilitiert sich mit 2:1-Sieg in England

  • Thomas Prüfer und Jörg Vogelsänger, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.

Während viele Trainer die Fußball-Freundschaftsspiele zum Talenttest nutzten, ging Welt- und Europameister Spanien in Bestbesetzung 0:4 in Portugal unter. Dagegen feierten die bei der WM in Südafrika peinlich in der Vorrunde gescheiterten Franzosen mit 2:1 in England einen versöhnlichen Abschluss eines enttäuschenden Jahres. Und Lionel Messi sorgte mit einem sehenswerten Treffer höchstpersönlich für seinen ersten Sieg mit Argentiniens Elf über Rekordchampion Brasilien.

»Olé, die Weltmeister sind wir!«, titelte die portugiesische Zeitung »Correio da Manha« nach Portugals 4:0-Sieg über Nachbar Spanien. »War wirklich die ›Roja‹ oder waren Doppelgänger auf dem Platz?«, fragte die spanische »Marca« ungläubig nach Spaniens höchster Pleite seit 1963 (2:6 gegen Schottland): »Es war ein Desaster, eine furchtbare Ohrfeige.«

Torwart Iker Casillas kassierte erstmals vier Gegentore mit der Auswahl, die zwar alle EM-Qualifikations-, aber keines der drei Testspiele seit dem WM-Titel gewann. Selbst der sonst besonnene Vicente del Bosque war nach Portugals gelungener Revanche für das WM-Aus im Achtelfinale durch Tore von Carlos Martins, Hélder Postiga und Hugo Almeida erbost. »Schlechter kann man nicht spielen«, fauchte Spaniens Trainer.

In Erklärungsnot gerät immer mehr auch Englands Coach Fabio Capello. Frankreich spielte die »Three Lions« im Wembley an die Wand. »Eine katastrophale Vorstellung«, schäumte »The Sun« und nahm Capello ins Visier: »Wenn das die Zukunft ist – Himmel hilf«. Das Ehrentor von Peter Crouch war zu wenig, Frankreich jubelte dank Treffern von Karim Benzema und Mathieu Valbuena. »An so ein Spiel erinnert man sich noch viele Jahre«, glaubt Keeper Hugo Lloris.

Obenauf war Lionel Messi. »Es ist eine Erleichterung, gegen Brasilien zu gewinnen«, sagte der Weltfußballer nach seinem Tor in der Nachspielzeit, dass seinen ersten Sieg mit Argentinien über die »Seleção« sicherte. Ein Extralob gab es von Trainer Sergio Batista: »Messi bedeutet alles für das Team.«

EM-Qualifikation, Gruppe E:

Finnland - San Marino 8:0 (1:0)

1. Niederlande 4 12:2 12

2. Ungarn 4 12:4 9

3. Schweden 3 9:4 6

4. Moldova 4 5:3 6

5. Finnland 4 10:6 3

6. San Marino 5 0:29 0

Gruppe F:

Kroatien - Malta 3:0 (2:0)

1. Kroatien 4 8:1 10

2. Griechenland 4 4:2 8

3. Georgien 4 3:2 6

4. Israel 4 5:5 4

5. Lettland 4 3:5 4

6. Malta 4 1:9 0

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