Im Dienste der Stauffenbergpartei

Das Tagebuch des Jeremy-Maria zu Hohenlohen-Puntiz – 23. Folge

Was letzte Woche geschah: Wenige Tage vor dem Parteitag der Stauffenbergpartei sind die Kassen leer. Möglich, dass Roland das Problem mit Hilfe seiner Bombenattrappe lösen kann.

»Kameraden, ich liebe euch doch alle.« Das Trampeln hunderter Füße erschüttert den Saal und zerfetzt meine letzten Worte in tosender Brandung. Hämisches Gelächter. Von den hintersten Rängen her vernehme ich den neuen Schlachtruf: »KT, KT!« Gnadenlos schlägt mir eine Welle des Hasses entgegen, eine alles zermalmende Urgewalt, die mich vom Rednerpult spült und erst hinter dem Bühnenvorhang wieder ausspuckt. »Jeremy Buh, Jeremy Buh.«

Die Grünen haben sich in Hamburg aus der Verantwortung geschlichen, im deutschen Südwesten holt die Union wieder auf, in der Hauptstadt verliert Renate an Zustimmung. Caligula statt Kant.

Durch freie Wahlen, in einer Koalition der Vernunft, wollte ich die Stauffenbergpartei endlich an die Macht führen. Doch das Herz der Konservativen schlägt radikal und ungeduldig. »Wenn Wahlen etwas verändern würden...«, poltern sie. Wirkungslos mein Verweis auf die Schweiz, in der das Volk, wie jüngst bewiesen, durchaus zu ...


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