Es ist ein Kreuz mit dem Abstammungsprinzip

NPD-Chef Udo Voigt und zwei weitere braune Kameraden wegen Volksverhetzung angeklagt

  • Peter Kirschey
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Der Fall, der gestern zur Anklage kam, ist nicht mehr ganz taufrisch. Doch da sowohl Staatsanwaltschaft als auch die drei Verurteilten in Berufung gegangen sind, muss das Verfahren neu aufgerollt werden. Angeklagt sind die führenden NPD-Männer Udo Voigt, Frank Schwerdt und Klaus Beier. Die drei Angeklagten waren vor fast zwei Jahren wegen Beleidigung und Volksverhetzung vom Amtsgericht Berlin-Tiergarten zu Bewährungsstrafen verurteilt worden.

Zur Fußball-WM 2006 hatte die NPD einen sogenannten »WM-Planer« herausgegeben, auf dem ein Spieler ohne Kopf mit der teils verdeckten Trikotnummer 25 abgebildet war. Dieses Trikot in der Nationalmannschaft trug seinerzeit der schwarze Spieler Patrick Owomoyela. Zum Bild war zu lesen: »Weiß – Nicht nur eine Trikot-Farbe – Für eine echte Nationalmannschaft«. Die Aussage – in Kombination mit dem Foto – war eindeutig: Spieler mit nichtweißer Hautfarbe hätten nicht das Recht, in der Nationalmannschaft zu spielen. Dagegen hatten Owomoyela und der Deutsche-Fußball-Bund Anzeige erstattet.

Zwei Jahre nun hatten die »Spitzenkameraden« Zeit, sich eine Argumentation zusammenzubasteln, wie alles gemeint war. Zuerst kamen die üblichen Tricks der Verteidiger: Das Verfahren sei einzustellen, weil die NPD-Leute kein faires Verfahren gehabt hätten, es sei ein politischer Prozess gewesen. Das wies die Staatsanw...


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