Geheimer Algorithmus

INTERNET: Googles Trefferlisten

  • Katja Eichholz
  • Lesedauer: 2 Min.

Geheimwissenschaft? Buch mit sieben Siegeln? So in etwa lässt sich die Antwort auf die Frage beschreiben, wie sich die Reihenfolge in Googles Trefferlisten zusammensetzt. Google nutzt für die Berechnung der Position eines Treffers in der Ergebnisliste einen streng geheimen Algorithmus. Nicht ganz so geheim sind die Kriterien, die in den Algorithmus mit einfließen und die jeder Betreiber einer Webseite beachten sollte, wenn er ein Interesse daran hat, dass seine Seite gefunden wird.

Grundsätzlich gilt: Relevanz bestimmt die Position! Webseiten werden von Google mittels einer Software indexiert und für die Suche verfügbar gemacht. Der Inhalt einer Seite wird durch die Software außerdem auf seine Relevanz beleuchtet. Hierbei kommen Kriterien wie die Position des Suchbegriffes in der Seite oder die Häufigkeit des Suchbegriffes zum Tragen. Auch wird geprüft, wie viel Inhalt eine Seite enthält, wie aktuell dieser ist und in welchem Kontext der Inhalt steht.

Rückschlüsse auf die Qualität des Inhaltes zieht Google außerdem aus dem Umfeld, in dem sich eine Webseite bewegt. So ist es grundsätzlich gut, wenn eine Webseite von vielen anderen Seiten verlinkt wird, diese Seiten in einem ähnlichen thematischen Zusammenhang stehen oder über qualitativ als hochwertig eingeschätzte Inhalte verfügen. Hochwertig und relevant wohlgemerkt – wenn beispielsweise eine Seite mit pornografischen Inhalten auf eine Webangebot eines Spielzeugherstellers verlinkt, dann ist das nicht im Sinne des Erfinders, denn in diesem Fall kann die Bewertung der inhaltlichen Relevanz der verlinkten Webseite sinken. Google wertet zusätzlich den sogenannten PageRank, also die Linkpopularität einer Webseite. Diese misst unter anderem, wie viel eingehende Links eine Seite besitzt. Ganz wichtig sind Google suchmaschinenfreundlich aufgebaute Webseiten. Hierzu gehören aufgeräumte Seitenstrukturen, die Googles Indexierungssoftware ohne Probleme durchsuchen und auswerten kann und eine wohlorganisierte interne Verlinkung. Ein sauber definierter HTML-Quellcode gehört ebenso zu den Hausaufgaben, die der Seitenersteller machen sollte.

Weiteren Einfluss auf das Ranking einer Webseite nimmt das Wissen, dass Google über das Verhalten seiner Nutzer sammelt. Der Suchmaschinengigant wertet die Informationen aus, die die Benutzer eingeben und zieht hieraus Schlüsse über Interessen und Vorlieben. Diese Informationen werden beim Ranking der Suchergebnisse auch berücksichtigt.

Wenn das alles nicht hilft, haben Sie noch die Möglichkeit, sich eine Anzeige bei Google zu kaufen. Diese Anzeige wird bei Suche eines Schlagwortes oder einer Schlagwortkombination eingeblendet und entsprechend in der Trefferliste platziert. Hierbei gilt, wer am meisten für ein Schlagwort bezahlt, landet weiter oben in der Trefferliste.

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