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Sarkozys letztes Aufgebot

  • Ralf Klingsieck, Paris
  • Lesedauer: 1 Min.

Bei der letzten Regierungsumbildung im November erklärte Präsident Sarkozy, dies sei seine Mannschaft bis zur Präsidentschaftswahl 2012. »Wenn nichts dazwischenkommt«, ergänzte er noch. Nun ist also sehr schnell etwas dazwischengekommen. Vor allem die skandalöse Nähe seiner Außenministerin Alliot-Marie zu engen Freunden des tunesischen Diktators Ben Ali.

Dem hatte sie zuvor schon offiziell Hilfe gegen die »Straße« mit dem Sicherheits-Know-How Frankreichs angeboten und so eine Welle der Empörung ausgelöst. Doch bis heute fühlt sich Alliot-Marie als Opfer von Verleumdungen. Das hat sie selbst noch in ihr Abschiedsgesuch geschrieben, das abzugeben sie erst nach stundenlangem Gefeilsche mit Premier François Fillon am Sonntagabend bereit war. Zuvor hatte sie noch ausgehandelt, dass ihr Lebensgefährte Patrick Ollier Staatssekretär für die Beziehungen zum Parlament bleiben darf.

Dass das Paar vier Monate lang in derselben Regierung amtieren konnte, war ein einmaliger Fall in der mehr als 50-jährigen Geschichte der Fünften Republik. Deren Gründer, der in Fragen von Moral und Ehre untadelige Charles de Gaulle, dürfte im Grabe rotieren. Eine feine Truppe hat sich da zusammengefunden als Sarkozys vorläufig letztes Aufgebot.

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