Werbung

Ultrarechte Israelis provozierten

Marsch durch arabischen Vorort von Tel Aviv

  • Lesedauer: 1 Min.
Ein Marsch ultrarechter Israelis durch einen arabischen Vorort von Tel Aviv hat am Mittwoch empörte Reaktionen arabischer Einwohner ausgelöst.

Tel Aviv (dpa/ND). Etwa 60 rechtsgerichtete Aktivisten marschierten durch den Ort Jaffo und schwenkten israelische Flaggen. Etwa 100 linksorientierte Israelis protestierten in einer Gegendemonstration gegen die von der nationalistischen Bewegung »Unser Land Israel« organisierte Aktion. Mehrere hundert Polizisten waren im Einsatz, um die beiden Gruppen auf Abstand zu halten.

Der israelische Polizeisprecher Mickey Rosenfeld teilte mit, 16 der linksorientierten Demonstranten seien wegen Ordnungsverstößen festgenommen worden. Ein Polizist sei leicht durch einen Stein verletzt worden, den ein arabischer Einwohner Jaffos geworfen habe. Beide Demonstrationen seien von der Polizei genehmigt gewesen. Die ultrarechten Demonstranten trugen Schilder, auf denen Parolen wie »Jaffo ist jüdisch« standen. Die antike Hafenstadt Jaffo ist heute Teil des Großraums Tel Aviv. Die arabische Minderheit macht etwa 20 Prozent der 7,7 Millionen Einwohner Israels aus.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte am Dienstag erklärt, seine Regierung könne den internationalen Druck wegen des umstrittenen Siedlungsbaus nicht ignorieren. Man bemühe sich, wenigsten noch die laufenden Bauvorhaben fortzusetzen, sagte Netanjahu nach israelischen Medienberichten während einer Fraktionssitzung seiner Likud-Partei.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal