Schwarzer Mann im KZ Buchenwald

Gert Schramm aus Eberswalde schrieb ein Buch über sein bewegtes Leben

  • Leticia Witte, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Als Gert Schramm 15 Jahre alt ist, lebt er in einer Welt voller Elend und Tod. Er ist nur noch eine Nummer. Obwohl der Junge 1944 im Konzentrationslager Buchenwald kein Individuum mehr sein darf, ist er doch zugleich einer der auffälligsten Häftlinge. Für die Faschisten ist er ein »Negermischling ersten Grades«, seine Hautfarbe »kaffeebraun« – so steht es in seiner Häftlingspersonalkarte.

Schramm weiß, dass er nur überleben kann, wenn er so wenig wie möglich ins Blickfeld der Nazi-Schergen gerät. »Ich bin in eine leere Mülltonne gesprungen, damit mich der SS-Mann nicht mehr sieht«, erinnert sich der heute 82-Jährige. Unter den Nazis hält er die knapp neun Monate im KZ bis zur Befreiung der Häftlinge am 11. April 1945 durch. Nach Angaben der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora war Schramm der jüngste unter den dunkelhäutigen Häftlingen in dem Lager bei Weimar.

Heute wohnt der gebürtige Erfurter in Eberswalde. Er h...


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