Kiel kann hoffen

Handball: Final Four in Köln rückt näher

  • Gerald Fritsche, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.

Der THW Kiel gegen seine verlorenen Söhne Nikola Karabatic und Vik Kavticnik – das reizvolle Duell der Handball-Champions-League beim Final Four in Köln rückt in den Bereich des Möglichen. Der Titelverteidiger von der Förde unterlag beim FC Barcelona im Viertelfinalhinspiel nach einer starken Leistung 25:27 (15:14) und hält im Rückkampf am Sonntag noch alle Trümpfe in den Händen. Montpellier HB hat mit den früheren Kieler Weltklassespielern durch das 29:27 (9:12) bei den Rhein-Neckar Löwen den Fuß in der Final-Tür.

Der Traum von einem deutschen Final Four platzte bereits am vergangenen Donnerstag, als die SG Flensburg-Handewitt eine deprimierende 24:38-Heimniederlage gegen Ciudad Real einstecken musste. Daran änderte auch der glanzvolle Auftritt des HSV Hamburg gegen Medwedi Tschechow nichts. Die Russen wurden mit 38:24 aus der Halle gefegt.

»Es ist immer noch alles offen, wir können Barcelona mit drei Toren Unterschied schlagen«, sagte THW-Coach Alfred Gislason nach dem Auftritt in Barcelona. Ein überragender Torhüter Thierry Omeyer und ein funktionierendes Abwehrsystem bescherten den Kielern bis zur Pause die Möglichkeit, frühzeitig für klare Fronten zu sorgen. Nach 27 Minuten führte der THW 15:11. »Ich habe mich schwarz geärgert, dass wir nicht mit einem höheren Vorsprung in die Kabine gegangen sind«, meinte Gislason hinterher.

Nach dem Wechsel verlor der THW den Rhythmus. »Wir haben einfach zu langsam gespielt«, analysierte der isländische Coach. Zudem leistete sich Kiel zu viele technische Fehler und Fehlversuche.

Ein besonders im Spielaufbau überragender Nikola Karabatic führte Montpellier in Mannheim zum Sieg. »Wir haben die zweite Halbzeit ziemlich hoch verloren, weil wir nicht aggressiv genug in der Abwehr waren«, haderte Löwen-Torhüter Slawomir Szmal nach der Partie. Dass die Badener trotz Pausenführung mit 27:29 den Kürzeren zogen, lag nach Ansicht von Trainer Gudmundur Gudmundsson an der hohen Fehlerquote seiner Mannschaft.

Ein deutsches Endspiel könnte es im EHF-Pokal geben. Frisch Auf Göppingen setzte sich im Halbfinal-Hinspiel gegen den spanischen Club BM Ciudad Logroño deutlich mit 32:23 (13:14) durch. In der zweiten Begegnung siegte der TV Großwallstadt bei Titelverteidiger TBV Lemgo mit 26:24 (15:13) und hat am Sonntag alle Trümpfe in der Hand. So wie der VfL Gummersbach im Cup der Pokalsieger nach dem 33:21 gegen Vadar Skopje. Doch wie schnell Erfolg verblasst, zeigte sich im Bundesliga-Spiel gegen die in der Champions League gedemütigten Flensburger. Da setzte es am Ostersonntag eine 25:29-Niederlage.

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