NATO schlägt Angebot mit Bomben aus

Neue Luftangriffe am Wochenende auf Tripolis / Libysche Regierung: ein Sohn und drei Enkel Gaddafis getötet

  • Karin Leukefeld
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Mit einem massiven Luftangriff haben NATO-Kampfjets in der Nacht zum Sonntag ein Wohnhaus der Gaddafi-Familie in Tripolis zerstört. Dabei sollen der jüngste Sohn Saif al-Arab (29) und drei Enkelkinder Gaddafis getötet worden sein. Gaddafi selber und seine Frau, die sich auch in dem Haus aufhielten, überlebten nach offiziellen Angaben den Angriff.

In Tripolis stationierte ausländische Journalisten wurden am Sonntag zu dem Wohnhaus im Regierungsviertel Bab al-Aziziya gebracht und konnten sich von der massiven Zerstörung selber ein Bild machen. Ein BBC-Reporter beschrieb das von Trümmern übersäte Haus, Decken und Wände waren eingestürzt. Es sei kaum vorstellbar, »dass jemand unverletzt aus dem Haus entkommen« konnte. Man habe aber keine Leichen gesehen, daher könne man die Todesfälle nicht bestätigen.

Regierungssprecher Musa Ibrahim warf der NATO vor, einen gezielten Angriff auf Oberst Gaddafi geflogen zu haben, was weder mit der UN-Sicherheitsratsresolution 1973 noch mit dem internationalen Völkerrecht vereinbar sei. Generalleutnant Charles Bouchard, der die Operation in Libyen leitet, betonte, alle Ziele der NATO seien »militärischer Natur«. Man bedauere jeden Tod, insbesondere von unschuldigen Zivilisten.

Sowohl China als auch Russland kritisierten erneut das Vorgehen d...


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