Ein Steinbruch guter Ideen

Wo die Bundesrepublik sich die DDR zum Vorbild nahm

  • Matthias Krauß
  • Lesedauer: ca. 7.5 Min.
Matthias Krauß ist Journalist und Publizist und lebt in Potsdam. Er schrieb u.a. die Bücher »Die Partei hatte manchmal Recht«, »Das Mädchen für alles. Angela Merkel – ein Annäherungsversuch« und »Der Wunderstaat. Richtige Geschichten aus einem falschen Leben«.
Matthias Krauß ist Journalist und Publizist und lebt in Potsdam. Er schrieb u.a. die Bücher »Die Partei hatte manchmal Recht«, »Das Mädchen für alles. Angela Merkel – ein Annäherungsversuch« und »Der Wunderstaat. Richtige Geschichten aus einem falschen Leben«.

Als Bundeswissenschaftsministerin Annette Schavan (CDU) kürzlich ihre neueste Errungenschaft pries, das nunmehr eingeführte Leistungsstipendium, hielt sie es für erwähnenswert, dass »erstmals« an deutschen Hochschulen und Universitäten dieses Instrument zum Einsatz gelangen könne. Natürlich ist das einer dieser Sätze, mit denen man sich in Ostdeutschland blamiert. Frau Schavan hätte einfach mal mit ihrer Chefin Angela Merkel reden sollen; die Trägerin der Lessing-Medaille hätte ihr etwas von Leistungsstipendium zu DDR-Zeiten erzählen können. Dieses Leistungsstipendium aber ist mehr, ist das vorerst letzte Glied in einer beeindruckenden Serie von Beispielen, in denen die Bundesrepublik jene Auffassungen, Grundsätze und Formenelemente, Regeln und Gepflogenheiten einführte oder sogar übernahm, die zuvor in der DDR entwickelt bzw. praktiziert worden waren. Ungeachtet aller Repression, weltanschaulicher Einseitigkeit, offenkundiger Ablehnun...


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